Satzbildung:
-Einleitung
Der Satzbau im Deutschen ist flexibler als in vielen anderen Sprachen. Trotzdem ist nicht alles möglich. Wir müssen uns an bestimmte Regeln der Wortstellung halten. Auf den folgenden Seiten gehen wir deshalb detailliert auf einzelne Themen ein.
1.Hauptsätze
Die Satzbildung im Deutschen ist recht flexibel. Als Grundregel sollten wir uns merken:
- Das finite Verb besetzt immer die zweite Position im Satz.
- infinite Verbformen (Infinitiv, Partizip II) stehen am Satzende.
- Das Subjekt steht in vielen Fällen am Satzanfang. Im Deutschen können aber auch andere Satzglieder (z. B. Objekt, Orts- oder Zeitangabe) am Satzanfang stehen. Wenn das der Fall ist, rutscht das Subjekt hinter das finite Verb.
In den meisten Fällen ist die Satzbildung folgendermaßen korrekt:
2. Fragen:
-Fragen ohne Fragewort (Entscheidungsfragen)
Fragen ohne Fragewort sind Fragen, die wir mit Ja/Nein beantworten können. Das Verb steht bei diesen Fragen an 1. Position. An 2. Position folgt das Subjekt.
- Beispiel:
- Habe ich dir das Buch gegeben?
-Fragen mit Fragewort (Ergänzungsfragen)
Das Fragewort steht normalerweise am Satzanfang. Danach folgen das finite Verb und die anderen Satzglieder. Der Teil vom Satz, nach dem wir fragen, fällt weg (er wird durch das Fragewort ersetzt).
- Beispiel:
- Wann habe ich dir das Buch gegeben?
(Gestern habe ich dir das Buch gegeben.)
Bei Fragen nach dem Objekt mit Präposition steht die Präposition vor dem Fragewort.
- Beispiel:
- Mit wem gehst du ins Kino?
- Für wen ist das Geschenk?
Bei Fragen nach dem Subjekt steht das finite Verb in der 3. Person Einzahl.
- Beispiel:
- Wer hat dir das Buch gegeben?
-Typische Fragewörter:
3. Nebensätze:
-Einleitung
Nebensätze können nicht alleine stehen – sie sind immer einem anderen Teilsatz untergeordnet. Wir erkennen einen Nebensatz normalerweise daran, dass das finite Verb am Ende des Teilsatzes steht. Außerdem müssen Nebensätze im Deutschen immer durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt werden.
- Beispiel: Ich weiß nicht, ob er dir hilft.
Steht ein Nebensatz am Satzanfang vor einem Hauptsatz, dann beginnt der Hauptsatz mit dem finiten Verb (weil der Nebensatz die 1. Position ausfüllt).
- Beispiel: Ob er dir hilft, weiß ich nicht.
-Attributsätze
Attributsätze machen nähere Angaben zu einem Subjekt oder Objekt. Attributivsätze erfragen wir mit „Welcher/Welche/…?“ - es sind also Relativsätze.
- Beispiel: Das ist der Mann, den ich gesehen habe. (Welcher Mann?)
-Objektsätze und Subjektsätze
Wenn anstelle eines Objekts oder Subjekts ein ganzer Teilsatz steht, nennen wir diesen Objekt- bzw. Subjektsatz.
- Beispiel:
- Ich lese, was dort steht.
(Wen/Was lese ich? → Objektsatz) - Wer fleißig lernt, wird klug.
(Wer/Was wird klug? → Subjektsatz)
-Indirekte Fragen
Indirekte Fragen sind Fragen, die wir nicht direkt stellen, sondern in einem anderen Satz einbauen.
- Beispiel:
- Er will wissen, wie spät es ist.
- Es würde mich interessieren, ob er uns morgen besuchen kommt.
-Infinitivsätze
Infinitivsätze mit zu verwenden wir häufig nach bestimmten Wörtern und Wendungen. Infinitivsätze mit um zu können wir hingegen immer dann verwenden, wenn wir eine Folge (Wozu?) angeben.
- Beispiel:
- Ich bin froh, dich zu sehen.
- Er hat gelernt, um die Prüfung zu bestehen.
-Konjunktionalsätze
Konjunktionalsätze werden mit einer untergeordneten Konjunktion (einer Subjunktion) eingeleitet.
Beispiel: Er spricht gut Deutsch, weil er ein Jahr in Deutschland war.
-Partizipialsätze
Partizipialsätze sind Nebensätze mit Partizip I oder Partizip II. Sie beziehen sich immer auf das Subjekt im Hauptsatz.
- Beispiel:
- Nervös um sich schauend, stand der Räuber vor der Bank.
- Auf dem Land geboren und aufgewachsen, liebt sie die Natur.
-Relativsätze
Mit einem Relativsatz können wir zusätzliche Informationen geben, ohne einen neuen Satz zu beginnen. Im Deutschen stehen Relativsätze immer in Kommas.
- Beispiel: Das ist der Film, den ich mir ansehen will.
-Konditionalsätze
Konditionalsätze geben eine Bedingung an, unter der eine Handlung in der Gegenwart/Zukunft stattfindet oder in der Vergangenheit stattgefunden hätte.
- Beispiel:
- Wenn ich den Job bekomme, verdiene ich viel Geld.
- Wenn ich mich beworben hätte, hätte ich den Job bekommen.
-Indirekte Rede
Wenn wir nicht mit den gleichen Worten wiedergeben, was jemand gesagt hat, verwenden wir die indirekte Rede.
- Beispiel: „Mir geht es gut.“ → Sie sagt, es gehe ihr gut.